Das Projekt „DaMaD“

Das Projekt „DaMaD“ – Darmstädter MSOs aktiv für Demokratie

Das Praxislabor TU Darmstadt, Amt für Vielfalt und Internationale Beziehungen, und Werkhof e.V.

Für das durch das hessische Ministerium für Soziales und Integration geförderte Projekt „DaMaD“ kooperiert das Praxislabor TU Darmstadt mit dem Werkhof e.V. und der Wissenschaftsstadt Darmstadt (Amt für Vielfalt und internationale Beziehungen) und übernimmt die Bedarfs-und Bestandserhebung und die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation bei der Projektdurchführung.

Das Projekt „DaMaD“ richtet sich an Darmstädter Migrant*innenselbstorganisationen (MSO) und auch sich als selbst-organisierend verstehende Vereine. Das Projekt verfolgt das Ziel die aktive Mitgestaltung des demokratischen Lebens in Darmstadt durch MSOs sichtbar zu machen und zu profilieren. Weitere Projektinformationen finden Sie auch im Flyer.

Das Praxislabor begleitet das Projekt wissenschaftlich. Zunächst erfolgt eine Bedarfs-und Bedarfserhebung bei den MSOs (Online-Erhebung und vertiefende Interviews). In den kommenden Jahren wird die Umsetzung der Projektziele formativ evaluiert.

Auftraggeber: Amt für Vielfalt und Internationale Beziehungen Darmstadt und Werkhof e.V.

Link zum Werkhof e.V.

Laufzeit: 2021 bis 2024

Projektbeteiligte: Samya Arbes, Ju Yun Park M.A., Projektleitung Dr.*in Olga Zitzelsberger

Link zum Projektflyer (wird in neuem Tab geöffnet)

„Wir sind vielfältig. Demokratie lebt bei uns.“ Bedarfs- und Bestandserhebung im Rahmen des Modulprojekts Darmstädter MSO stärken Demokratie DaMaD liegt nun vor.

Im Fokus der Erhebung stehen die Perspektiven der MSO auf die Themen Rassismus, Demokratie und ihre Positionierung in der Darmstädter Kommune. Im Rahmen dieses Modellprojekts wurden Darmstädter Migrant*innenselbstorganisationen (MSO) über einen Fragebogen und vertiefte Expert*inneninterviews vom Praxislabor der Technischen Universität Darmstadt zu ihren Demokratievorstellungen, Aktivitäten und Rassismuserfahrungen befragt.

MSO sind seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenen Migrationserfahrung und Mehrsprachigkeit werden sie als interkulturell kompetente Kooperationspatner*innen zur Mitwirkung und Gestaltung kommunaler Aufgaben angefragt. Nichtsdestotrotz werden MSO zur Zielscheibe rassistischer Anfeindungen.

Die Ergebnisse der Studie zeigt auf, dass auch in Darmstadt Rassismus ein präsentes Problem darstellt, obgleich von den Befragten mehrfach die Weltoffenheit der Stadt betont wurde. Die Erhebung ermöglicht darüber hinaus einen detailreichen Einblick in die Arbeit der Vereine. Es wird deutlich, dass Demokratie innerhalb der Vereinsstrukturen als sehr wichtig erachtet wird und auf vielfältige Weise bei der Vereinsarbeit hohe Priorität hat. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich die Vereinsmitglieder als Darmstädter Bürger*innen gerne mehr an öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten beteiligen möchten und eine große Bereitschaft zur Kooperation untereinander zeigen sowie ihre Zusammenarbeit mit städtischen Gremien ausbauen möchten. Zugleich ergibt sich ein Bild diverser Hürden, die die Arbeit der MSO erschweren.

Auf Grundlage der geäußerten Probleme, Bedarfe und Wünsche der MSO konnten gemeinsam verschiedene Handlungsansätze herausgearbeitet werden, u.a.

  • konkrete Ansprechperson zur Unterstützung bei der Antragstellung für Projekte sowie der Berichtslegung/Abrechnung der bewilligten Mittel,
  • Bereitstellung eines größeren Veranstaltungsraum – kostenfrei/mit geringen Kosten – zur Durchführung von Veranstaltungen sowie eine kostenfreie/kostengünstige Ausleihmöglichkeit für Veranstaltungstechnik und
  • Jährliches Begegnungsfest (ohne Antrag und Abrechnung).

Konnten wir Ihr Interesse am Projektbericht wecken?

Projektbericht in PDF (wird in neuem Tab geöffnet)

Aktueller Blogbeitrag von Ju Yun Park, Samya Arbes und Olga Zitzelsberger

Begriffe wie Migration, Migrationsgeschichte, Migrationshintergrund usw. werden als Beschreibungs- und Erklärungskategorien im wissenschaftlichen Diskurs verwendet. Nicht zuletzt aufgrund der Popularisierung dieser Begriffe und ihrer gleichzeitigen (in)direkten Abwertung, gelingt es weiterhin noch viel zu wenig, den unterschiedlichen Einwohner*innen in Deutschland Raum und Gehör zu geben.

Die Menschengruppe, die in politisierten Debatten nach wie vor als ‚Migrant*innen‘ angesprochen wird, hat sich auch deshalb in den letzten Jahrzehnten vielfältig engagiert und um ihren Platz in der Gesellschaft gekämpft. So haben sich Menschen beispielsweise in Migrationsselbstorganisationen (MSO) zusammengeschlossen, in denen sie für ihre Interessen einstehen und sich untereinander austauschen können. Im Rahmen des Projekts „Darmstädter MSOs aktiv für Demokratie“ (DaMaD) wurde eine Bedarfs- und Bestandsanalyse innerhalb dieser Organisationen durchgeführt.

Im folgenden Beitrag zeigen wir Ergebnisse dieser Analyse vor dem Hintergrund der Fragestellung, inwiefern besonders migrantische Frauen durch Migrationsselbstorganisationen Selbstermächtigungsstrategien in einer patriarchalen und rassistischen Gesellschaft erlernen können.

Link Zum Beitrag