Das Ziel der vielfaltsorientierten und interkulturellen Öffnung der Stadtverwaltung Darmstadt ist die Stärkung und Erhöhung der gesellschaftlichen Teilhabe der Bevölkerung mit Zuwanderungsgeschichte. Hierfür ist die Anpassung von Institutionen an eine immer vielfältiger werdende Stadtgesellschaft notwendig.
Der Prozess der vielfaltsorientierten und interkulturellen Öffnung bezeichnet dabei einen ressourcenorientierten Ansatz der Personal- und Organisationsentwicklung.
Das Vorhaben wird im Rahmen des Landesprogrammes "WIR – Wegweisende Integrationsansätze Realisieren“ gefördert und durch das Amt für Vielfalt und internationale Beziehungen der Stadt Darmstadt umgesetzt.
Dr. Olga Zitzelsberger und Sevim Dylong M.A. übernehmen im Öffnungsprozess die wissenschaftliche Begleitevaluation.
Die wissenschaftliche Begleitevaluation betrachtet die Projektentwicklung des Öffnungsprozesses eines Amtes, dass den IKÖ modellhaft seit September 2021 durchläuft, und analysiert diesen auf erreichte Wirkungen, Veränderungen und Ergebnisse. Ergänzend werden empirisch- wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Handlungsempfehlungen für den weiteren Prozess im Pilotamt und der gesamten Stadtverwaltung abgeleitet.
Interkulturelle Öffnung
Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird Interkulturelle Öffnung als integrationspolitische Strategie innerhalb Deutschlands verhandelt, zunächst im Zusammenhang mit den Sozialen Diensten und ab den 2000er Jahren als formulierter Anspruch an alle Institutionen der Mehrheitsgesellschaft (vgl. Handschuck/ Schröer 2012; Griese/ Marburger 2012).
In einem allgemeinen Verständnis markiert Interkulturelle Öffnung einen Diskurs über Herausforderungen einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft, die einen Prozess der Anpassung und Veränderung ihrer Institutionen und Organisationen verlangt. Nicht zuletzt stellen neuere und zukünftige Zuwanderungs- und Flüchtlingsbewegungen sowie wachsende antidemokratischen Strukturen und rassistische Ausschreitungen erweiterten Handlungsbedarf.
Bei der IKÖ handelt sich um einen mehrjährigen Entwicklungsprozess der Gesamtorganisation, bei dem bestehende Strukturen daraufhin überprüft werden, inwieweit sie den Bedürfnissen einer von Vielfalt geprägten Stadtgesellschaft gerecht werden. IKÖ ist somit ein Prozess der Qualitätsverbesserung und bedarf einer strategischen Ausrichtung, um Handlungsansätze zu entwickeln (vgl. IQ Fachstelle 2021).
Literatur:
Griese, Christiane/ Marburger, Helga (Hrsg.). (2012): Inter-kulturelle Öffnung: Ein Lehrbuch. München: Oldenbourg.
Handschuck, Sabine/ Schröer, Hubertus (2012): Interkultu-relle Orientierung und Öffnung. Augsburg: ZIEL.
IQ Fachstelle Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung VIA Bayern e.V. – Verband für Inter-kulturelle Arbeit (Hrsg.) (2021): Von der Interkulturellen Öffnung zur vielfaltsorientierten Organisationsentwick-lung. Innovative Prozesse und Ansätze im Förderpro-gramm IQ.