Gastvortrag von Carol Hagemann-White zum Thema „Geschlecht als Kategorie: Verschiebungen im Diskurs über Individuen und gesellschaftliche Lebenslagen“
26.04.2017
Am Donnerstag den 22. Juni 2017 wird Prof. i.R. Carol Hagemann-White im Rahmen der Lehrveranstaltung „All Inclusive: Perspektiven und Problemhorizonte inklusiver Schulentwicklung und Bildungspraxis“ (Praxislabor) einen Vortrag zum Thema „Geschlecht als Kategorie: Verschiebungen im Diskurs über Individuen und gesellschaftliche Lebenslagen“ am Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik halten. Der Vortrag ist kostenfrei und für alle interessierten Besucher_innen geöffnet. Im Vortrag wird zunächst nachgezeichnet, wie das Konzept einer geschlechtsspezifischen Sozialisation für die feministische Diskussion in den 1970er Jahren zentrales Gewicht erhielt, und warum dieses Konzept danach in Frage gestellt wurde. Dabei wird auf den Stellenwert des Themas „Gewalt“ eingegangen. In den 1980er Jahren erfolgt eine allgemeine Fokusverlagerung der feministischen Theorie von der Prägung durch gesellschaftliche Strukturen zu einer handlungstheoretischen Perspektive, in der Wechselwirkungen von Subjekt und Umwelt im Mittelpunkt standen. Hier war das Konzept von „Zweigeschlechtlichkeit als kulturelle Konstruktion“ verortet. Seit dem Jahrhundertwechsel tritt immer deutlicher eine nahezu ausschließliche Handlungsperspektive in den Vordergrund, was u.a. dazu führt, dass die Frage nach Geschlecht als Kategorie oder Konstruktion und die Frage nach Gewalt im Geschlechterverhältnis auseinander driften. Gründe hierfür sind in widersprüchlichen Entwicklungen in der Gesellschaft der Gegenwart vermutet. Der Vortrag wird vorstellen, wie diese beiden Themen zusammengedacht werden können. Ort und Zeit: Donnerstag 22. Juni 2017, 17:15 Uhr in Raum S103/221. Ankündigung