Klassismus begegnen: Partizipation und Chancengleichheit in der Universität fördern

Tagungsort: Altes Hauptgebäude S103/123

Der Anmeldungstisch steht in Raum 121

Das aus zQSL-Mitteln (LeNA) finanzierte Projekt thematisiert Klassismus aus intersektionaler Perspektive als eine Form von Diskriminierung und Ausgrenzung im Bildungs- und Universitätswesen. Ziel des Projektes ist die Sichtbarmachung von und die Sensibilisierung für Ungleichheitsmechanismen in verschiedenen Bildungssektoren mit besonderem Fokus auf Studium und Universität. Neben einem ungleichheitssensiblen Lehrangebot werden regelmäßige universitätsweit zugängliche Workshops & Fortbildungen zu sozialer Ungleichheit und Klassismus im universitären Kontext angeboten und eine im März 2024 stattfindende Tagung unter studentischer Beteiligung vorbereitet.

Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt des Arbeitsbereichs „Pädagogik in der Digitalität“ und des Arbeitsbereichs „Praxislabor“.

Kontakt:

Arbeitsbereich: Pädagogik in der Digitalität

Tagungsseite:Tagungsseite Klassismus begegnen

Im Zuge bildungspolitischer Antidiskriminierungs- und Diversitätsbestrebungen sind der Anspruch und die Verantwortung gewachsen, auch hochschulintern eine Verbesserung der Chancengerechtigkeit zu erzielen. Diesem Anspruch folgend beabsichtigt das Projekt, insbesondere Studierende nicht akademischer Herkunft gezielt durch verschiedene Bildungsangebote und Maßnahmen für die Thematik zu sensibilisieren, zu unterstützen und zu fördern. Gleichwohl adressiert das Projekt mittels spezifischer Angebote alle interessierten Studierenden sowie TU-Mitarbeitenden (Lehrende, beratend tätige Beschäftigte).

Die soziale Herkunft bildet den Ausgangspunkt, weitere gesellschaftsstrukturierende Differenzkategorien werden in intersektionaler Perspektive einbezogen. Das Projekt fußt auf drei fachübergreifenden Ebenen, die zum Abbau von Ungleichheiten beitragen sollen: Einem habitussensiblen und differenzreflexiven Lehrkonzept, das 2019 mit dem Athene Preis für gender- und diversitysensible Lehre ausgezeichnet wurde, universitätsweit durchgeführten Workshops zur Sensibilisierung für studienrelevante Ungleichheitsmechanismen, sowie der Organisation und Durchführung einer wissenschaftlichen Tagung in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen.

Der Bildungsverlauf ist maßgeblich beeinflusst von der sozialen Herkunft. Studierende nicht-akademischer Herkunft erreichen im Vergleich zu Studierenden akademischer Herkunft deutlich seltener einen Bachelorabschluss (ca. 15% gegenüber ca. 63%), noch seltener einen Masterabschluss (ca. 8% gegenüber 45%) und nur 1% erreicht eine Promotion. Die soziale Herkunft hat einen erheblichen Einfluss auf den Studienverlauf und Studienerfolg: Zahlreiche Aspekte wie Studienfachwahl, Akklimatisierung im Studium, Auslandsaufenthalt, Studienabbruchneigung sowie die Aufnahme eines weiterführenden Studiums/einer Promotion sind an sozioökonomische Voraussetzungen gebunden. Die als individuell erlebte Verunsicherung gegenüber den Anforderungen des universitären Feldes kann häufig auf strukturell zugrundeliegende Ungleichheitsmechanismen zurückgeführt werden. Unzulänglichkeitsempfindungen, Orientierungsprobleme und Selbstzweifel können zu einem (partiellen) Prozess der ‚Selbsteliminierung‘ aus dem akademischen Betrieb führen (z.B. in Form des Studienabbruchs); wobei der Grund hierfür meist in der Diskrepanz liegt, die zwischen dem Habitus der Studierenden und den Erfordernissen der akademischen Strukturen besteht, d.h. der Bedingungen, unter denen das Studium absolviert wird.

Die miteinander verschränkten Maßnahmen wirken selbstermächtigend und unterstützen Studierende beim Ausbau studienrelevanter Kompetenzen. Im Studium auftretenden und nicht thematisierten Problemlagen bezüglich sozialer Herkunft wird ein Raum eröffnet und damit zur Herstellung von Chancengleichheit beigetragen. Im Zuge dessen setzt das Projekt die Forderung aus dem Zukunftspapier der TU Darmstadt um, „bei zunehmender Vielfalt […] die soziale und sprachliche Integration aller Mitglieder zu gewährleisten“ wie auch „ihre Offenheit für Mitglieder mit verschiedenen Herkünften deutlich [zu] stärken“.

Die geplanten Maßnahmen sollen fachübergreifend auf drei Ebenen zur Stärkung von Bildungsgerechtigkeit beitragen:

Aktuelle Informationen zur Tagung „Klassismus in Hochschule und Gesellschaft – Zwischen Tabuisierung und Vereinnahmung“ können Sie unserer Tagungshomepage entnehmen.

Zur Homepage: hier

Susanne Pawlewicz, M.A.

Dr. Olga Zitzelsberger

Dr. Kathrin Schulz

Studentische Mitarbeiterin: Kassandra Wuttig

Forschungsassistentin: Julia Hammer

Ehemalige Mitarbeiter*innen: Sevim Dylong

Laufzeit des Projekts: 01.01.2023 – 31.12.2024