Lehrveranstaltung im Sommersemester 2011

Berufsfeldinformationen und gendergerechte Didaktik für Lehrkräfte der MINT-Fächer

  • Dozentin: Dr.-Ing. Karin Diegelmann
  • Zeit: Dienstag, 14:25 – 16:05 Uhr
  • Ort: Geb. S1|03, Raum 161
  • Datum der ersten Veranstaltung: 12.04.2011
  • Module:3.2, 3.3 und Master of Education

Kommentar:
Ziel dieses Seminars war, durch Beobachtung und praktische Begleitung von Veranstaltungen sowie qualitativen Interviews von Schüler/innen, Lehrkräften und wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen folgenden Themen auf die Spur zu kommen:

  • Ursachen für die Unterrepräsentierung von Frauen in MINT-Fächern,
  • Analyse von bestehenden Vor-Urteilen,
  • Betrachtung von gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen, deren Ursachen und Hintergründe,
  • Zuschreibungen zu Berufsbildern und Klischees, die sie umgeben,
  • Pro und contra zu geschlechtsspezifischen Veranstaltungen.

Das Seminar zielte darauf ab, gezielt auf verschiedenen Ebenen (Schule, Hochschule, Lehrerausbildung) Möglichkeiten aufzuzeigen und Maßnahmen zu entwickeln und anzuregen.
Dazu diente u.a. die Beobachtung, Evaluation und Dokumentation der Veranstaltungen:

TU Day (17.05.2011) und die Schnuppertage für Schülerinnen (14.-21.6.2011).

Eine ausgearbeitete Dokumention des TUDay können Sie hier herunterladen: Link (wird in neuem Tab geöffnet)

Ablaufplan

Lehrveranstaltung Inhalt
1. LV Begrüßung und Einführung
Vorstellung der Studierenden
- Warum sind Sie in der Lehrveranstaltung
- Wie kamen Sie zur Ihrer Studien-/ Berufswahl – Einflussfaktoren
- Warum ist das Thema Gender (Diversity) wichtig
- Einflussfaktoren in der Schule
2. LV - Kommunikationselemente (Gender-Aspekte)
- Wie und welche Informationen nehmen wir auf (Gender-Aspekte)
- Selektionsmechanismen
3. LV - Was ist Gender? (Handout (wird in neuem Tab geöffnet) )
- Was heißt (un)doing gender (Handout (wird in neuem Tab geöffnet) )
- Bilder und Klischees / Vor-Urteile / Stereotypen
- Gesellschaftlicher Kontext, Auswirkungen auf die Studien-, Ausbildungs-, Berufswahl
4. LV - Sozialisation und Geschlecht (Handout (wird in neuem Tab geöffnet) )
- Prägungen
5. LV - Diversity (Handout (wird in neuem Tab geöffnet) )
- Gesellschaftliche Rollenbilder und -zuschreibungen
6. LV Vorbereitung TUday (Gruppenarbeiten)
- Entwurf für den Beobachtungsbogen
- Entwürfe für die Fragebögen
(Zielgruppen, Ziele/Lernerfolge, Bedeutung/Auswirkungen, etc)
7.+8. LV TU Day
9. LV Nachbereitung TU Day
- Evaluation und Überarbeitung der Beobachtungs- und Fragebögen
- Erstellung von Plakaten mit den Erfahrungen (positiv und negativ) aus den Fachbereichen
10. LV - BIZ – Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit
- Berufsbilder / Berufstypologien
- Statistiken der Fachbereiche der TUD
- Film Julia studiert (Informatik und Germanistik)
- Der „typische Student“, die „typische Studentin“
11. LV Vorbereitung Schnuppertage: u.a. Qualitative Interviews
- Gruppenarbeiten (rotierend) zu acht Fragen:
1. Warum sind wenige Männer in sozialen, Erziehungs- und Pflege-Berufen ?
2. Warum sind wenige Frauen in naturw. und technischen Berufen ?
3. Warum sollten mehr Männer in soziale, Erziehungs-, und Pflege-Berufe gehen?
4. Warum sollten mehr Frauen in naturw. und technische Berufe gehen?
5. Warum greifen die Kampagnen (z.B. girls day / boys day, Schnuppertage etc) nicht wesentlich (die Statistiken zeigen kaum Veränderungen)
6. Warum sind Veränderungen so schwer und langwierig?
7. Wer profitiert vom Status Quo ?
8. Was sind Vorteile / Nachteile geschlechtshomogener Gruppen?
(Protokoll (wird in neuem Tab geöffnet) )
12. + 13. LV Schnuppertage für Schülerinnen
14. LV Auswertung und Nachbereitung der Schnuppertage (Gruppenarbeiten):
- Best Practice
- Don´t / auf keinen Fall
- Auswertung der Interviews
- Gesamteindruck TU Day und Schnuppertage (Skala)
15. LV - Was ist „gute Didaktik“ (Handout (wird in neuem Tab geöffnet) und PPS )
- Wie und wo kann Schule Einfluss nehmen (Handout (wird in neuem Tab geöffnet) )
- Wie sollte gendersensibler Unterricht gestaltet sein
16. LV - Abschlussgespräch und Evaluation

Ziele der Lehrveranstaltung

  • Korrekten (wissenschaftlichen) Umgang mit Begrifflichkeiten
  • Bewusstwerdung und Reflexion wie und wo Entscheidungsprozesse für Ausbildung/Studium/Beruf beeinflusst und getroffen werden
    • Familie
    • Gesellschaft
    • Rollenbilder / Klischees
    • Kindergarten
    • Schule
  • Sensibilisierung und Reflexion:
    Welche Chancen und Möglichkeiten haben Sie als künftige Lehrkraft zu informieren und Einfluss zu nehmen (Ermutigung, Motivation)

Tools, Handwerkszeug

  • Vermittlung von Vortrags- und Moderationstechniken
  • Erstellung und Auswertung einer quantitativen Befragung
  • Begleitung und Dokumentation von Veranstaltungen
  • Beobachten und Herausarbeiten von Unterschieden im Verhalten bei Schüler/innen wie auch bei Organisator/innen und Referent/innen